Als Factoring wird der Verkauf von Forderungen verstanden. Das Factoring läuft wie folgt ab:
Unternehmen A hat Waren an Unternehmen B auf Rechnung verkauft, sodass hieraus eine Forderung gegenüber Unternehmen B entsteht. Unternehmen B hat somit eine Verbindlichkeit gegenüber Unternehmen A. Unternehmen A wird hierbei als Kreditor (Gläubiger) bezeichnet, während Unternehmen B den Debitor (Schuldner) darstellt.
Unternehmen A möchte nicht auf die Rechnungsbezahlung warten und verkauft die offene Forderung gegenüber Unternehmen B an den sogenannten Factor, welcher meist in Form eines spezialisierten Factoring-Unternehmens oder einer Bank auftritt.
Unternehmen A gibt also die Forderung ab und erhält im Gegenzug eine Geldzahlung, welche einen gewissen Abschlag zur Forderungssumme beinhaltet. Nun hat der Factor eine offene Forderung gegenüber Unternehmen B und Unternehmen B hat eine Verbindlichkeit gegenüber dem Factor.
Vorteile von Factoring aus Unternehmenssicht:
· Stärkung der Liquidität, da nicht auf die Forderungsbegleichung gewartet werden muss
· Abtretung des Ausfallsrisikos der Forderung
· Fokus auf das Kerngeschäft, da keine mühsamen Eintreibungen der Forderungen nötig sind
Nachteile von Factoring aus Unternehmenssicht:
· Meist Abschlag der Forderungssumme
· Leidende Kundenbeziehung, da die Forderung an ein drittes Unternehmen übergeht
· Häufig vertragliche Einschränkungen, sodass Factoring meist nur im Gesamtpaket genutzt werden kann, sodass nicht nur einzelne riskante Forderungen abgetreten werden können