Die Liquiditätsgrade sind Teil der betriebswirtschaftlichen Kennzahlen die herangezogen werden, um die wirtschaftliche Lage von Unternehmen bewerten zu können. Liquiditätsgrade messen wie liquide, also wie zahlungsfähig, Unternehmen sind. Es wird zwischen Liquidität des ersten, zweiten und dritten Grades unterschieden.

Die Liquidität des ersten Grades wird auch cash ratio genannt und bezieht sich auf die flüssigen Mittel, wie etwa den Kassen- und Bankbestand sowie Schecks, also die finanziellen Mittel über die am schnellsten verfügt werden kann und setzt diese ins Verhältnis zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten. Kurzfristige Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten, also finanzielle Verpflichtungen beziehungsweise Schulden, mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Außerdem gehören Rückstellungen, also Verbindlichkeiten die in ihrer Höhe oder ihres Bestehens zwar ungewiss sind aber mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zu erwarten sind, ebenfalls den kurzfristigen Verbindlichkeiten an. Rückstellungen gehören auf die Passivseite der Bilanz und sind Teil des Fremdkapitals. Daher sollten Rückstellungen nicht mit Rücklagen, welche Teil des Eigenkapitals sind, verwechselt werden. Eine Liquidität ersten Grades von 100 Prozent würde bedeuten, dass das Unternehmen mithilfe seiner flüssigen Mittel direkt in der Lage wäre, seine kurzfristigen Verbindlichkeiten zu tilgen, also zu begleichen. Jedoch ist eine Quote von 100 Prozent keinesfalls als Zielquote zu verstehen. Der Zielwert der Liquidität ersten Grades liegt bei 10 bis 30 Prozent, da es für ein Unternehmen unwirtschaftlich wäre über unnötig hohe flüssige Mittel zu verfügen. Mit dem Geld soll ja schließlich gearbeitet werden, das heißt, es soll sinnvoll investiert werden und dem Unternehmenswachstum dienen anstatt es in der Kasse oder auf dem Konto zu parken. Außerdem werden kurzfristige Forderungen, also finanzielle Mittel, welche dem Unternehmen noch zustehen ebenfalls mit den kurzfristigen Verbindlichkeiten verrechnet, was eine Liquidität ersten Grades von 100 Prozent überflüssig macht.

Die Liquidität zweiten Grades, auch acid test ratio genannt, bezieht neben den flüssigen Mitteln zusätzlich die genannten kurzfristigen Forderungen mit ein und setzt diese in Verhältnis zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten. Hier beträgt der Zielwert 100 bis 120 Prozent, das heißt, der Zähler (die flüssigen Mittel sowie die kurzfristigen Forderungen) müssen mindestens dem Nenner, also den kurzfristigen Verbindlichkeiten entsprechen. Ein Wert unter 100 Prozent würde bedeuten, dass das Unternehmen nicht in der Lage ist seine kurzfristigen Verbindlichkeiten ohne weiteres zu begleichen. Wenn es nicht einmal mit Einbeziehung der kurzfristigen Forderungen reicht, den Betrag aufzubringen der nötig ist, die kurzfristigen Verbindlichkeiten zu tilgen, hat das Unternehmen ein Problem und muss gegebenenfalls weitere Schulden aufnehmen oder die Laufzeit der Verbindlichkeiten, sofern möglich, verlängern.

 Die Liquidität dritten Grades, auch current ratio genannt, bezieht nun eine dritte Komponente mit ein und zwar die Vorräte eines Unternehmens. Der Zielwert entspricht hier einen Wert von über 120 Prozent. Ein Wert unter 100 Prozent würde bedeuten, dass Bestandteile des langfristigen Anlagevermögens, wie etwa Grundstücke oder Fertigungsmaschinen, kurzfristig finanziert wurden. Das liegt daran, dass eine langfristige Finanzierung bei einem Wert von 100 Prozent als nicht möglich erscheint, da nicht einmal die kurzfristigen Verbindlichkeiten mit flüssigen Mitteln, kurzfristigen Forderungen und mit Vorräten beglichen werden können. Dies würde ebenfalls gegen die sogenannte goldene Bilanzregel verstoßen, die da lautet, dass das langfristige Anlagevermögen unbedingt langfristig finanziert werden muss.

Liquiditätsgrade helfen, sich einen schnellen Überblick über die Zahlungsfähigkeit von Unternehmen zu verschaffen. Jedoch sind Liquiditätsgrade nicht immer völlig aussagekräftig. Zu erwartende cashflows, also Zahlungsströme, die bilanziell noch nicht erfasst werden und welche die kurzfristigen Verbindlichkeiten begleichen können, werden beispielsweise in die Rechnung nicht miteinbezogen. Dennoch spielen zu erwartende cashflows eine große Rolle in Bezug auf die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens.

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Quiz Time

Die Formel zur Berechnung der Liquidität ersten Grades lautet:

Der Zielwert der Liquidität zweiten Grades liegt bei:

Die Liquidität dritten Grades bezieht was mit ein?

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